Warmherzig und voller Dramatik erzählt Fallada in seinem 1932 erstmals veröffentlichten Roman von dem kleinen Angestellten Pinneberg und seinem »Lämmchen«, einer Frau von beherzter Lebenskraft. Die beiden behaupten im Kampf gegen eine unfriedliche Welt, Missgunst und wirtschaftliche Not ihr zärtlich-idyllisches Glück. »Was nun?« in Zeiten der Weltwirtschaftskrise: Falladas Antwort auf diese Frage der kleinen Leute ist Lämmchen, diese sanfte und tapfere Frau, die das Leben ihres verzweifelten Mannes in die Hände nimmt. Beide glauben an ihr Glück und an ihre Liebe. Und ihre Liebe ist es schließlich auch, die sie zuversichtlich bleiben lässt, selbst als sich Pinneberg in das Millionenheer der Arbeitslosen einreihen muss.
Der Ehe-Roman, der in eine von politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägte Zeit führt, wird auf der Ohnsorg-Studiobühne zu einem packend intensiven Theatererlebnis mit großartigen schauspielerischen Leistungen. [...] Das Bühnenbild von Telse Hand spiegelt perfekt Armut, Enge und die Trostlosigkeit des Massenwohnbaus. [...] Der ganze Abend: ebenso bestechend wie beunruhigend. Bravo!
Ayla Yeginer lässt bei aller Tragik auch Raum für Situationskomik und erreicht so die Herzen des begeisterten Premierenpublikums. Dazu trägt das vierköpfige Ensemble seinen Gutteil bei. Jannik Nowak zeichnet seine (Haupt-)Figur des Johannes Pinneberg präzise und einfühlsam.
Die kleine Studio-Bühne des niederdeutschen Traditionstheaters Ohnsorg in Hamburg inszeniert Hans Falladas Roman-Klassiker über den finanziellen Abstieg einer jungen Familie virtuos und spannend. [...] Hans Falladas Roman-Klassiker aus den 20er-Jahren über Armut als Alltag und Makel kommt genau zur richtigen Zeit. [...] Gerade Rabea Lübbe bringt mit ihrem körperlichen und sinnlichen Spiel das Stück in besonderer Weise zum Klingen.
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